Reading time: 5 minutes
Processing time: 30 minutes

Ist es nicht unglaublich!? Heute beginnt die letzte Arbeitswoche im 90-Tage-Programm! Du hast es tatsächlich bis hierher geschafft! Vielleicht bist du mittlerweile auch schon so „drin“, dass du die Hilfe meines Programms gar nicht mehr brauchst? Wenn ja, dann freue ich mich umso mehr, denn das ist und war mein Ziel: dass du im Rahmen des Programms so viel Selbstvertrauen tankst, so viel Erfahrung sammelst und so an Sicherheit gewinnst, dass du allein klarkommst. Wirklich allein bist du ja nie, du hast deine Freunde, Familie, Bekannte, dein Netzwerk. Das wird dir auch in Zukunft helfen, vor allem wenn du weiter bewusst darauf achtest, dich mit Menschen zusammenzutun, die dir guttun, dir keine Energie rauben und dich so mögen, wie du bist.

In dieser Woche geht es nun darum, den großen Schritt vorzubereiten, nämlich deinen alten Job zu verlassen – sofern du das willst – und dich voll und ganz auf deine neue Zukunft einzulassen. Jetzt gilt es einiges zu beachten, um einen guten Abschied von deiner alten Arbeitswelt zu nehmen und einen guten Übergang in deine neue „Arbeit“ zu schaffen. Die Einteilung der Aufgaben übernimmst du in dieser Woche selbst, denn du weißt am besten, wann was am besten passt. Hier ein paar Anregungen, was in dieser Woche sinnvoll sein könnte:

Wochenaufgabe 1

Dein Ziel sollte es sein, dich möglichst im Guten von deinem alten Arbeitgeber, deinen Vorgesetzten und deinen Kollegen zu trennen. Die Gelegenheit jetzt zu nutzen, um „nachzutreten“ und „endlich mal abzurechnen“, ist keine gute Idee. Denke daran: Du bist nicht dafür verantwortlich, andere zu ändern. Freue dich, dass du bald gehst, und überlasse den Menschen, die dableiben, ihr Leben. Bedenke, man sieht sich immer zweimal im Leben. Gestalte deinen Abgang gut, denn das ist der letzte Eindruck, der bleibt. Und wer weiß – vielleicht wird dieser Eindruck in Zukunft ja doch noch mal bedeutsam für dich.

Wochenaufgabe 2

Prüfe noch mal die Kündigungsbedingungen in deinem Arbeitsvertrag. Dann bereite deine Kündigung gut vor, um dich durch planvolles Vorgehen zu schonen, um Missverständnisse zu verhindern und insgesamt einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Reiche die Kündigung fristgerecht ein, so dass du zu deinem Wunschdatum frei bist. In manchen Unternehmen werden Mitarbeiter nach der Kündigung auch sofort freigestellt. Das wäre natürlich ideal, denn dann hättest du noch für die Restzeit ein Gehalt, kannst dich aber schon voll auf die Weiterentwicklung deiner Geschäftsidee konzentrieren.

Besprich deine Kündigung auf jeden Fall zunächst mit deinem Chef, selbst wenn das Verhältnis nicht gut ist. Damit verhältst du dich professionell und fair. Warte einen guten Zeitpunkt ab und warne ihn am besten indirekt etwas vor: „Chef, ich würde gerne etwas Wichtiges und Persönliches mit Ihnen besprechen. Wann würde es für Sie passen?“ So kann er den Braten schon riechen und es trifft ihn nicht mehr ganz so unvorbereitet. Erkläre ihm dann mit einfachen Worten und so unaufgeregt wie möglich, dass du kündigen wirst, um eine neue Aufgabe anzunehmen und ihn gerne als Erstes und vorab informieren möchtest, bevor du die schriftliche Kündigung fristgerecht einreichst.

Stelle sicher, dass du deine Aufgaben so gut wie möglich abschließt und übergibst, um deine Kollegen oder Kunden nicht mehr hängen zu lassen als nötig. Auch hier ist ein professionelles und verantwortungsvolles Auftreten für dich langfristig besser.

Wenn du nach dem Grund deines Abschieds gefragt wirst, rate ich dir, nicht über die negativen Dinge zu sprechen, die hinter dir liegen, sondern an die positiven, die vor dir sind, zum Beispiel: „Ich habe in letzter Zeit immer stärker gefühlt, dass ich etwas anderes machen möchte und habe nun endlich den Mut gefunden, den Schritt zu gehen.“ Wenn du magst, erklärst du kurz, was du vorhast. Wer weiß, vielleicht findet sich ja der eine oder andere Kunde oder Nachahmer, die dich als Vorbild nehmen und auch etwas Eigenes aufbauen möchten.

Hier eine mögliche Formulierung, wenn dein Verhältnis zu deinem Vorgesetzten okay war: „In den Jahren hier bei (Unternehmensname) habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich hatte die Gelegenheit, neue Kenntnisse zu erwerben und Fähigkeiten zu entwickeln, dafür bin ich sehr dankbar. Mir wurde jetzt die Möglichkeit eröffnet, in einer anderen Stelle zu arbeiten, die meinen Interessen sehr nahekommt und bei der ich noch vieles lernen kann. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, diese Chance zu ergreifen. Daher möchte ich mit Ihnen besprechen, wie meine restliche Zeit hier im Unternehmen noch sinnvoll gestaltet werden kann, damit die Übergabe möglichst reibungslos funktioniert.“

Wenn dein Verhältnis eher nicht so gut war und dein Chef fragt, warum du gehst, antworte ausweichend, etwa so: „Ich habe die Entscheidung unabhängig von meinem jetzigen Arbeitsumfeld getroffen. Die neue Aufgabe fordert meine derzeitigen Interessen und Fähigkeiten stärker.“

Wochenaufgabe 3

Bedanke dich bei deinen Kollegen und Vorgesetzten, wenn es für dich passt, auch mit einer kleinen Ausstandsfeier.

Hier noch einige Fragen zum Abschluss, damit du an alles Wichtige gedacht hast:

  • Wem musst du deine Kündigung konkret übergeben?
  • Wie kannst du die Übergabe für beide Seiten gut gestalten?
  • Mit wem musst du wegen deines Arbeitszeugnisses sprechen und sollst du das ggf. vorformulieren?
  • Welche Aufgaben und Projekte möchtest du noch abschließen?
  • Welche Kollegen, Kunden und Partner solltest du informieren und wie werden die von wem informiert?
  • Hast du Sicherungskopien von allen wichtigen Daten?
  • Sind alle offenen Fragen in deinen Projekten beantwortet und die Verantwortlichkeiten geklärt?
  • Gibt es Absprachen, die direkt mit deiner Person zusammenhängen, oder Zugangsdaten, die nur du kennst, obwohl sie für deinen Arbeitgeber sind?
  • In welche Projekte möchtest du deine(n) Nachfolger persönlich einarbeiten?

Nutze die Woche, um diese Fragen zu klären und die nächsten Wochen, um die Übergaben zu planen.