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Bis heute solltest du das Feedback per E-Mail von den Menschen erhalten haben, die dir wichtig sind. Heute schaust du sie dir an!
Wenn du gleich die Antworten liest, stell dich darauf ein, dass du sehr schöne Gefühle und Dankbarkeit spüren wirst. Es können aber auch Trauer und Melancholie aufkommen, denn es werden vielleicht bewegende Worte dabei sein oder du wirst möglicherweise an Dinge erinnert, die du schon viel zu lange unterdrückst. Manchmal ist man auch enttäuscht, dass eine Person, auf die man große Hoffnung gesetzt hat, nur kurz und oberflächlich antwortet, während eine andere Person einen mit Einsichten und Einfühlungsvermögen positiv überrascht.

Hier nun der erste Teil der Aufgabe

Lese in Ruhe deine Antworten – ruhig mehrmals. Wenn du bereit bist, konsolidiere die Ergebnisse, so dass du zu allen vier Fragen die Antworten zusammengefasst siehst. Schreibe dazu die vier Fragen und die entsprechenden Rückmeldungen in dein Notizbuch.

Zweiter Teil der Aufgabe

Notiere dir nun alle wichtigen Punkte aus den Rückmeldungen, so dass du eine Liste deiner Stärken und Eigenschaften hast und prüfe sie dann: Gibt es viele Gemeinsamkeiten? Haben Menschen aus unterschiedlichen Epochen deines Lebens verschiedene Eindrücke von dir? Worin unterscheiden sich die Rückmeldungen zwischen Verwandten und Freunden? Sortiere nun die genannten Eigenschaften nach abnehmender Häufigkeit der Nennung. Wie lang ist die Liste? Die ersten drei bis fünf Punkte sind die größten Stärken und markanten Eigenschaften von dir, wie andere sie sehen.
Stimmst du mit allen Punkten überein? Oder gibt es Punkte, die dich überraschen, weil du nicht erwartest hattest, dass dies eine Stärke von dir ist. Verlasse dich drauf: Dies sind Dinge, die du gut kannst und für die du bekannt bist. Falls das Eigenschaften sind, die du selbst nicht magst, hast du vielleicht sehr lange entgegen deinen inneren Überzeugungen gelebt und es wird Zeit, dass du dich auf die Dinge konzentrierst, die du wirklich willst – unabhängig davon, was dein Umfeld vermeintlich von dir erwartet.

Vielleicht fehlen dir auch Eigenschaften, die du selbst an dir siehst? Haben andere diese vergessen oder ist diese Eigenschaft für andere (noch) gar nicht sichtbar? Befrage dazu heute jemanden, dem du vertraust und höre genau hin.

Wozu war diese Übung gut? Du hast dein Selbstbild der letzten Tage um das Fremdbild der anderen ergänzt. Jetzt hast du schon mal eine solide Basis an Eigenschaften und Stärken, auf die du in Zukunft bauen kannst. Häufig bedeutet dies eine Neuorientierung, weil du vielleicht in den letzten Jahren eher etwas gemacht hast, von dem du dachtest, das müsstest du machen.

Eine solche Neuorientierung braucht Mut und das erfordert, dass du deine Komfortzone verlassen kannst. Deine Komfortzone hast du vermutlich am ersten Tag schon verlassen, als du die E-Mail oder den Brief geschrieben hast.

Morgen machen wir wieder eine Übung, die etwas ungewohnt ist, um dich und deine Mitmenschen langsam daran zu gewöhnen, dass sich bei dir etwas zu ändern beginnt. Macht das ein bisschen Angst? Klar, denn Veränderungen machen immer auch Angst. So ist das und so wird es immer sein. Aber von nichts kommt nichts und wenn du weitermachst wie bisher, wirst du zu den gleichen Ergebnissen kommen wie bisher. Also, nur Mut! Und sei neugierig und offen, was passiert!
Morgen wirst du dir eine Stunde Zeit nehmen, die du in einem Café, in einem Park oder einem anderen öffentlichen Ort verbringst. Plane dir das bitte schon mal ein. Falls das morgen bei dir gar nicht möglich ist, wirst du morgen erfahren, was zu tun ist.