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Heute beschäftigst du dich mit der Frage, wie deine Kunden das Problem lösen. Die Menschen leben, also irgendwie scheint es trotz des Problems weiterzugehen. Wie machen sie das?

Hier ist deine Aufgabe

Recherchiere im Internet, denke nach, befrage Freunde und Bekannte:

  • Wie gehen die mit dem Problem heute um?
  • Welche Lösungsalternativen gibt es?
  • Welche Wettbewerber tummeln sich auf diesem Markt?
  • Welche Preise verlangen die?
  • In welcher Form können die Kunden die bestehenden Lösungen kaufen (z. B. einmalige Zahlung, Abonnement, Mitgliedschaft, Mieten, etc.)?

Schreibe jede Lösungsalternative inklusive Preise und Zahlungsform auf Post-its, bis dir keine mehr einfallen. Konsolidiere nun die Ergebnisse (ggf. lassen sich einige zusammenfassen) und klebe die besten drei bis fünf Lösungsalternativen, die es heute gibt und mit denen du im Wettbewerb stehen wirst, in deinen Extended Canvas.

Zweiter Teil der heutigen Aufgabe

Nun springst du nochmal zurück in das Feld „Zielgruppen“. Überlege dir, welche Untergruppe in deinem Kundensegment diese Probleme ganz besonders hat und/oder von den bestehenden Alternativen nicht angesprochen werden und/oder typischerweise die ersten sind, die eine neue Lösung ausprobieren, selbst wenn diese noch nicht ganz fertig ist. Diese Teilgruppen werden als „Early Adopters“ bezeichnet und sind aus dreierlei Gründen wichtig für dich:

  1. Sie sind die ersten Kunden, die kaufen, das heißt sie generieren deine ersten Einnahmen.
  2. Diese Teilgruppe ist ganz besonders gerne dazu bereit, neue und noch nicht ganz fertige Dinge auszuprobieren und detailliertes Feedback abzugeben. Diese Leute sind zum Teil an einer Lösung gar nicht mehr interessiert, wenn sie ausgereift und überall bekannt sind. Sie wollen gerne die allerersten sein.
  3. Diese Teilgruppe spricht gerne über die neuen Dinge, die sie ausprobieren, und sorgen so für sehr glaubwürdige Mund-zu-Mund-Propaganda.

Die Probleme deiner Zielkunden richtig zu erfassen, ist ein kreativer und iterativer Prozess. Es lohnt sich hier gründlich zu sein, denn ein gut verstandenes und wohl beschriebenes Problem ist schon halb gelöst. Es gibt verschiedene Techniken, um die Problembeschreibung zu strukturieren. Eine davon wendest du jetzt an und formulierst deine Zielkundenproblem-Hypothese als kurzen, prägnanten Text.

Hier also nun der dritte und letzte Teil der heutigen Aufgabe

Nutze den hier vorbereiteten Text oder kopiere den folgenden Text und befülle die Lücken mit den Ergebnissen deiner bisherigen Arbeit:

Text-Fragment

Für [Zielgruppe] ist es eine ständige Herausforderung, das [allgemeine Problem] zu lösen. In jedem [Zeitraum] führen diese Menschen [eine Kernaktivität] aus, um [ein Hauptziel zu erreichen]. Dies gilt insbesondere dann, wenn man eine [Nische] ist.

Beispiel

Für Angestellte im Gewerbepark X ist es eine ständige Herausforderung, neben dem beruflichen Stress Zeit für ihre Gesundheit zu finden. In jeder Woche suchen die Angestellten nach einem Weg, etwas regelmäßig für sich zu tun, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn man eine Familie hat, um die man sich neben seinem Beruf kümmern muss.

Text-Fragment

Das Hauptproblem, mit dem sie konfrontiert sind, ist das [primäre funktionelle Problem in Bezug auf die Tätigkeit], was zu [schlechte Ergebnisse] führt. Heute ist ihre beste Option [Substitute], aber natürlich sind sie [die häufigsten Beschwerden jedes Substitutes]. Mit dem [Haupttrend] wird sich das Problem mit der Zeit nur noch verschlimmern.

Beispiel

Das Hauptproblem, mit dem sie konfrontiert sind, ist die Integration von Gesundheitsaktivitäten in ihren Arbeitsalltag, was zu zusätzlichem Stress führt. Heute ist ihre beste Option, sich direkt am Arbeitsplatz durch Übungen um die Gesundheit zu kümmern, aber natürlich sind am Arbeitsplatz der Raum und die Zeit dafür ständig vom Arbeitsalltag bedroht. Mit der Zunahme von stressbedingten Arbeitsausfällen wird sich das Problem mit der Zeit nur noch verschlimmern.

Text-Fragment

Wenn es nur einen einfacheren/besseren/billigeren Weg gäbe, um [die Kernaktivität] durchzuführen, könnten die Kunden [eine quantifizierbare Auswirkung] auf [ihr Hauptziel] haben, was zu [positiven Ergebnissen/Emotionen] führen würde. Mit der [Anzahl der potenziellen Kunden] besteht eine klare Möglichkeit, eine große Anzahl von Menschen sinnvoll zu beeinflussen.

Beispiel

Wenn es nur einen einfacheren Weg gäbe, um Gesundheitsaktivitäten in den Arbeitsalltag zu integrieren, könnten die Kunden eine messbar positive Wirkung auf ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben, was zu mehr Lebensfreude und besserer Leistung führen würde. Mit den insgesamt 4.900 Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen im Gewerbepark X besteht eine klare Möglichkeit, eine große Anzahl von Menschen sinnvoll zu beeinflussen.

Hier sind die Erklärungen für die Begriffe, die von dir in die Lücken eingesetzt werden:

  • Die Zielgruppe: Deine Zielkunden, die du am letzten Coaching-Tag ermittelt hast.
  • Das allgemeine Problem: Was ist das zentrale Problem, dem jeder Kunde aus deiner Zielgruppe zustimmen kann (z. B. nicht genug Zeit oder Geld)? Das ergibt sich aus deiner Zusammenfassung der Probleme im ersten Teil der Aufgabe.
  • Kernaktivität: Was tun die Kunden, während sie dein Produkt kaufen und/oder nutzen (z. B. „Flüge buchen“ oder „Dokumente abholen“ oder „etwas für ihre Gesundheit tun“)?
  • Primäres Ziel: Was ist das Endziel der Durchführung dieser Aktivität (z. B. „Reisen ins Ausland“ oder „Erstellung einer Mehrwertsteuererklärung“, „Bessere Gesundheit“, „Mehr Lebensfreude und Leistungsfähigkeit“)?
  • Nische: Welche Untergruppe potenzieller Kunden ist am ehesten ein Early Adopter, das heißt welche Untergruppe möchte das Angebot am dringendsten haben?
  • Primäres funktionales Problem: Was ist das Schwierigste an der Durchführung der Aktivität heute?
  • Schlecht/schlechteste Ergebnisse: Was ist das schlimmste Szenario, das eintreten könnte, wenn die Aktivität schiefgeht? Falls die Zielkunden Unternehmen sind: Was sind die negativen Auswirkungen auf das Geschäft?
  • Substitute: Was sind die nächstbesten Optionen oder Abhilfen, die heute verfügbar ist? Dies ergibt sich aus dem dritten Teil der heutigen Aufgabe.
  • Häufigste Beschwerden: Warum mögen die Kunden diese Substitute nicht?
  • Haupttrend: Was wird dieses Problem in Zukunft noch verstärken?
  • Quantifizierbare Auswirkungen: Wie lassen sich die Auswirkungen der Lösung des Problems messen?
  • Positive Ergebnisse und Emotionen: Welche guten Dinge passieren als Ergebnis? Was ist der positive Geschäftseffekt für B2B-Start-ups?
  • Anzahl der potenziellen Kunden: Wie viele Personen kannst du ansprechen?

Falls du am vorherigen Coaching-Tag weitere Extended Canvas für andere Zielgruppen erstellt hast, wiederhole den heutigen Schritt für diese ebenfalls.